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Koordination und Beweglichkeit: Wie eine gute Motorik-Schulung vor Unfällen schützt

Schon im Kindergarten- und Grundschulalter entscheidet sich, ob ein Kind sportlich oder in seiner Körperkoordination eher "ungelenk" wird. Die motorischen Fähigkeiten bilden sich nicht selbstständig heraus, sondern sollten durch spezielle Schulungen gefördert und trainiert werden. Eine spielerische Entwicklung sorgt bei Kindern für Begeisterung und Freude daran, sich zu bewegen und Neues auszuprobieren. Fakt ist, dass motorisch geschulte Kinder im späteren Leben größere Chancen haben und eine viel stärkere Alltagskompetenz entwickeln als ein Kind, das in der Beweglichkeit und in der Koordination nicht oder falsch gefördert wurde. Gleichermaßen ist bekannt, dass Kinderunfälle vor allem den Kindern widerfahren, die ihre Motorik nicht richtig einsetzen können und zum Beispiel nicht wissen, wie man sich im Fallen abrollt.

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Wie sich Bewegungsspiele auf die Unfallvermeidung auswirken

 

Die Hände dienen von klein auf an als Werkzeug und lernen es, zu greifen und zu halten, zu malen und zu schreiben. Jeder Mensch verfügt über eine Feinmotorik und eine Grobmotorik. Während die Grobmotorik der Bewegungssicherheit dient und sich bereits im Krabbelalter ausbildet, wird die Feinmotorik mit der Hand-Augen Koordination geschult und entscheidet darüber, wie gut ein Kind schreiben, malen oder basteln kann. Für alle sportlichen Aktivitäten spielt vor allem das Grobmotorische eine wichtige Rolle. Für ein gutes Körpergefühl, Balance und die Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, sollte die Bewegung frühzeitig geschult und dem Kind spielerisch nahegelegt werden.

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Jegliches Bewegungsspiel fördert das Selbstbewusstsein von Kindern und damit eine Basis, auf der das Selbstvertrauen wächst. Selbstbewusste, auf ihre Fähigkeiten vertrauende Kinder sind gute Sportler und lernen frühzeitig, Situationen zu antizipieren und Risiken einzuschätzen. Die meisten Unfälle im Haus oder auf dem eigenen Grundstück passieren Kindern, deren motorische Fähigkeiten nicht gut ausgeprägt sind. Wer häufig stolpert und fällt, hat die Koordination der Augen mit den Beinen nicht richtig gelernt. Bricht sich ein Kind beim Hinfallen den Arm oder die Hand, versagt die Grobmotorik, die eigentlich instinktiv dafür sorgt, dass und wie man sich im Fallen abrollt und den Sturz damit abfängt. Beliebte und für die Motorik gute Lernspiele sind beispielsweise

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  • Ballspiele

  • Puzzle

  • Sackhüpfen

  • Balancieren

  • Tanzen und Klatschen

  • Fangen.

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Belehrungen oder stupide, langweilige Schulungen bereiten einem Kind keine Freude. Im Spiel werden nicht nur Bewegungsabläufe, sondern auch Regel im sozialen Miteinander gelernt.

Bewegungssicherheit ist die Grundlage für schnelle Reaktionen

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Weicht ein Kind einem Ball aus, wird es als Erwachsener auch anderen Hindernissen ausweichen. Kann ein Kind gut balancieren und sein Gleichgewicht halten, wirkt sich diese Übung positiv auf die Unfallvermeidung aus. Werden Arme, Beine und Augen miteinander bewegt, lernt ein Kind, wie es Bewegungen koordiniert und zum Beispiel gleichzeitig zu Seite gehen und die Hände abwehrend nach oben halten kann, weil es mit den Augen eine "Gefahr" wahrnimmt. In der Praxis zeigt sich, dass die spielerisch erlernten Bewegungsabläufe zum Automatismus werden und ein Leben lang im Bruchteil einer Sekunde im Hirn abrufbar sind. Motorisch ungeschulte Kinder wachsen mit wenig Selbstvertrauen heran und sind im Jugend- sowie im Erwachsenalter viel stärker unfall- und verletzungsgefährdet.

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Warum ist das so?

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Die Antwort liegt praktisch auf der Hand. Bewegungen, die wir bei einem Sturz ausführen, werden in der kurzen Zeitspanne nicht überlegt. Sie werden automatisch ausgeführt, da die Erinnerung im Gehirn gespeichert ist und sofort abgerufen wird. Eine schlechte Beweglichkeit und die fehlende Koordination der Gliedmaßen untereinander und der Gliedmaßen mit den Augen ist die häufigste Ursache für schwere, im Krankenhaus endende Unfälle. Die Motorik-Schulung sollte so früh wie möglich erfolgen und mit spielerischen Elementen verbunden werden. Es gibt sehr viele Spiele, die sich dafür eignen und die zum Beispiel auch auf einem Kindergeburtstag für Kurzweil sorgen. Luftballons ohne die Zuhilfenahme der Hände zwischen der Stirn zweier Spieler zu transportieren, Tunnelkrabbeln und Gummihüpfen erfordern Konzentration und Koordination.

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Kinder merken sich, in welchen Situationen sie gefallen sind und probieren eine neue Technik. Erwachsenen fällt das Umdenken schwer, sodass sich fehlende Elemente in der Motorik nach der Pubertät nur schwer erlernen lassen. Die Förderung der Bewegung kann nicht früh genug beginnen und sollte im Kindergarten und im Elternhaus eine wichtige Position einnehmen. Im Spiel erkunden Kinder die Welt und lernen, wie ihr Körper in Bewegung funktioniert.

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